Skip to main content
Zurück

Eine neue Heimat für Zauneidechsen in Saalhausen

Kies- und Sandgruben gehören zu den bevorzugten Lebensräumen der Zauneidechse. Im Werk in Saalhausen wurden die Tiere in neu angelegte Habitate umgesiedelt, um ihren Bestand zu erhalten.

Die Zauneidechse war 2020 und 2021 das „Reptil des Jahres“. Dieser von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) vergebene Titel dient dazu, die Öffentlichkeit auf den Schutzbedarf gefährdeter Tiere aufmerksam zu machen. Das ursprüngliche Habitat der Zauneidechse sind Flussauen, die den wechselwarmen Tieren optimale Bedingungen bieten. Zur Thermoregulation halten sie sich auf Kies- und Sandflächen auf oder ziehen sich in schattige, kühle Gehölze zurück. Aufgrund von Flächennutzung und Flussbegradigung nimmt dieser Lebensraum jedoch zunehmend ab, weshalb sich die Reptilien heute eher in von Menschen geformten Gebieten aufhalten. Dazu gehören die Kies- und Sandgruben unserer Werke.

Tagebau im Einklang mit der Natur schafft neue Lebensräume

Um die Zauneidechsen-Populationen durch die Arbeiten im Tagebau nicht zu gefährden, werden sie fachmännisch abgesammelt und in künstlich angelegte Ausgleichshabitate umgesiedelt. Da die Tiere sehr standorttreu sind und sich in relativ kleinen Radien bewegen, ist eine erfolgreiche Umsiedlung sehr wahrscheinlich. Im Werk in Saalhausen wurden Habitate mit diversen Strukturen und in unterschiedlich besonnten Bereichen angelegt. Die Steinhaufen, auf denen die Zauneidechse gerne Sonnenbäder nimmt, sollten wasserdurchlässig sein und unterschiedliche Korngrößen haben. Sie graben sich zudem gerne ein, weshalb ein sandiger Untergrund notwendig ist. In Totholzhaufen finden Zauneidechsen Schutz und Schatten zum Abkühlen. Hierfür eignen sich beispielsweise abgestorbene Äste und Wurzelstubben. Zu dieser Jahreszeit ziehen sich die Tiere in ihre Winterquartiere zurück und halten während der kalten Monate Winterschlaf. Hierfür eignen sich ebenfalls frostfreie Schotter- und Kieshaufen, Gesteinsspalten oder Trockenmauern, wasserdurchlässige Sandflächen, aber auch Holzhaufen oder Baumstümpfe.